Die Geschichte eines kleinen Dackels-Teil XVIII

Poldi – Episode 18 – September 2015

Hallo liebe Dackelfreunde,
hallo Kumpels,

tja nun sind die Dackelferien wieder zu Ende. Ist auch ganz gut so. Endlich kehrt wieder normaler Alltag bei mir ein und ich kann wieder meinen gewohnten Tagesablauf genießen. In den Ferien war da doch einiges anders.

Erst mal war es wahnsinnig warm draußen. Am liebsten hätte ich manchmal mein Fell abgestreift und wär nackig rumgelaufen, aber das geht ja nicht. Da haben die Zweibeiner schon einen Vorteil. Wenn's kalt ist, müssen die sich zwar ziemlich viel Zeug überstülpen, damit sie nicht frieren, aber wenn's so heiß ist, dann ziehen die sich einfach aus. Zwar nicht ganz, so ein bis zwei kleine Teile haben die dann trotzdem noch an, was ich nicht verstehe, aber offensichtlich ist es dann schon viel angenehmer als mit Fell. An manchen Stellen haben sie allerdings bei so einer Hitze sogar mehr an als wir Hunde. Frauli hat da zum Beispiel immer so eine Art Schüssel auf dem Kopf mit einer breiten Krempe – wozu auch immer -, und im Gesicht hat sie zwei braune Scheiben, die sie so auf die Nase setzt, dass ich ihr gar nicht mehr richtig in die Augen schauen kann. Finde ich ziemlich irritierend, aber was soll's – mal wieder typisch Zweibeiner, sind ja öfter etwas eigenartig.

Ja und dann waren wir wieder öfters an diesem großen See, wo Herrli und Frauli so gerne mit dieser großen Schüssel rumschippern, „segeln" nennen sie das. Das kenn ich ja schon. Aber weil es dieses Mal so heiß war, ist Frauli auf die Idee gekommen, mir würde es gut tun, wenn ich mit ihr ins Wasser gehe. Da hat sie mich einfach so über die Schulter gelegt und ist mit mir hinten am Boot über die Treppe ins Wasser gestiegen – und das mitten auf dem See!!! Dann hat sie mich ins Wasser gesetzt und ich sollte schwimmen! Da war aber ganz viel Wasser unter mir und neben mir, und ich hab' schon eine leichte Panik bekommen. Ich hab' gezappelt und gestrampelt und es hat wirklich nur noch meine Nasenspitze aus dem Wasser geschaut. Ich wollte noch unter das Boot reinschwimmen, weil ich dachte, dort ist vielleicht ein Höhle, wohin ich mich retten kann, aber da hat mich Frauli so kurz vor dem Untergehen dann doch wieder aus dem Wasser gefischt und aufs Boot hochgehoben. Puuuuh! Aber wenigstens war mir jetzt nicht mehr ganz so heiß. So ein Stress.

Irgendwann waren wir dann doch endlich wieder daheim. Ich hatte mich schon wieder ganz auf meinen normalen Tagesablauf eingestellt und plötzlich .... war mein Herrli nicht mehr da. Frauli hat mir erklärt, dass er „ein paar Tage verreist" ist. Aber damit konnte ich jetzt gar nichts anfangen Dass er mal kurz weg ist, das kenne ich ja. Aber normalerweise kommt er dann schon bald wieder zurück. Aber dieses Mal ... ich hab' gewartet und gewartet, bin an die Tür gelaufen, hab die Kellertreppe runtergeschaut, die Treppe nach oben beobachtet, aber er ist einfach nicht gekommen. Spaziergänge hat nur noch Frauli mit mir gemacht, macht sonst nämlich meistens Herrli mit mir. Der ist nämlich so ein richtiger Kumpel und lässt mir auch mehr durchgehen als Frauli. Ich war ganz betrübt und dachte schon unser Rudel besteht jetzt nur noch aus Frauli und mir. Ich hab auch ganz fest auf Frauli aufgepasst, dass die nicht auch noch verschwindet. Bin ihr auf Schritt und Tritt gefolgt und hab sie nicht aus den Augen gelassen. Und dann plötzlich am Abend – ich hatte mich schon fast in das traurige Schicksal unseres kleinen Zweier-Rudels ergeben – kommt mein Herrli wieder durch die Tür rein. Was für eine riesen Freude! Ich hab ihn ganz wild begrüßt und ihm ganz fest abgeschleckt. Und jetzt bin ich ganz glücklich: Mein Herrli ist wieder da! Wir haben auch schon wieder ein paar gemeinsame Spaziergänge gemacht und ich bin jetzt wieder ein richtig glücklicher Dackel!

Bis bald liebe Grüße
Euer Poldi

©Margit Simon