Die Geschichte eines kleinen Dackels - Teil XVII

Hallo liebe Dackelfreunde,hallo Kumpels,

ich muss euch mal wieder auf den neuesten Stand der Dinge in meiner Dackelwelt bringen. Ist schon wieder einiges passiert. Zuerst mal was Positives: ich hab‘ eine neue Freundin: Penny – die treffe ich ab und zu auf meinem Spaziergang. Sie hat ein weißes Fell mit dunklen Flecken drauf und ist rund wie ´ne Kugel. Aber mollig ist ja auch nett – kann schließlich nicht jeder so ´ne topp Figur haben wie ich. Und sie riecht einfach unheimlich gut. Ich glaub‘ sie mag mich auch, jedenfalls schnüffelt sie immer an meinem Popo rum, wenn wir uns treffen, und dreht sich dann vor lauter Freude im Kreis. Das sieht echt heiß aus bei ihrer Figur! Irgendwie muss sie wohl mal heftig vor eine Wand oder eine Tür gelaufen sein, weil ihre Schnauze ganz eingedrückt ist – die Arme. Ein Glück, dass sie mich noch riechen kann. Sieht aber ganz lustig aus die Schnauze und passt auch irgendwie zu ihr. Außerdem hat sie so nette kleine Hängeohren, nicht so riesige Hängelappen wie ich. Muss mal gucken, wie sich das so weiter entwickelt mit uns beiden.

Aber dann ist mir neulich was total Unangenehmes passiert: Es fing so an, dass ich hinten in der Schnauze so ein komisches Teil gespürt habe. Ich hab‘ versucht, es loszuwerden und immer mit der Pfote außen rumgekratzt, aber das Ding hat sich einfach nicht bewegt. Frauli hat mich beobachtet und mir mal ganz tief in die Schnauze geschaut, aber sie hat nichts gefunden. Am nächsten Tag hat das Ding angefangen unheimlich weh zu tun. War echt furchtbar. Außerdem hatte ich so einen schrecklichen Geschmack im Maul, der ging gar nicht mehr weg. Frauli hat auch gesagt, dass ich stinke – so was! Sie hat mich immer gefragt, was mit mir los ist, aber irgendwie kann ich mich ja mit meinem Wuff, wuff nicht so richtig verständlich machen bei den Zweibeinern. Ich hatte gar keinen Appetit mehr und Spazierengehen hat auch keinen Spaß gemacht – nicht mal, wenn ich an Penny gedacht habe. Ich bin den ganzen Tag auf meiner Decke liegen geblieben und hab‘ mich möglichst wenig bewegt.

Nachdem das Ganze nicht besser wurde, ist Frauli mit mir zu meinem Hundedoktor gefahren. Da war ich dann doch mächtig aufgeregt und hab‘ geschlottert wie verrückt. Der Doktor hat mir zuerst mal wieder diesen komischen Knochen in den Popo gesteckt, das kenn‘ ich ja schon. Dann hat er mir richtig tief ins Maul geschaut und den Grund des Übels entdeckt. Mit einer langen Zange hat er ein Stück Knochen rausgezogen, das da irgendwo ganz weit hingen in meiner Schnauze festgesteckt war. Ach, war das eine Erleichterung! Es ist mir sofort besser gegangen und ich hab‘ ihm gleich die Hände abgeschleckt, weil ich mich bei ihm bedanken wollte. Anschließend hat er mich mit so einer langen Nadel noch zweimal ins Fell gepiekst und das war’s dann erst mal. Puh! War ich froh, dass endlich dieses Ding aus meiner Schnauze weg war! Da machst du schon was mit als so kleiner Vierbeiner, das sag‘ ich euch!

Und ein paar Tage später ist dann noch was passiert: Wir hatten Besuch – so ein paar Zweibeiner vom Dackelklub. Einen Dackelkollegen haben sie auch mitgebracht, den Gustl. Der musste aber zuerst im Auto bleiben, weil wir beide uns nicht so richtig gut riechen können. Der Gustl meint nämlich, dass er auch so ein Rudelführer ist wie ich – und zwei Rudelführer, das geht schließlich gar nicht. Er ist auch ´ne Nummer größer als ich und ein bisschen Respekt hab‘ ich schon vor ihm.

Außerdem war auch das Frauli von der Frida dabei. Die Frida ist nämlich auch eine Freundin von mir, eine ganz süße Dackeline. Die Hose von ihrem Frauli hat ganz arg nach Frida gerochen und ich wollte immer daran knabbern, aber das ist nicht so gut angekommen. Bin dann trotzdem immer um sie rumgeschlichen, damit ich den guten Geruch von Frida in der Nase haben konnte.

Später als ich dann schon in meiner Box war und schlafen wollte, durfte der Gustl doch tatsächlich in den Garten kommen – in mein Revier! Da bin ich dann ganz schön stinkig geworden und hab‘ gebellt wie verrückt in meiner Box, aber Frauli hat mich nicht rausgelassen. Sauer war ich, das kann ich euch sagen! Frechheit sowas – der Gustl in meinem Revier!

Am nächsten Morgen bin ich erst mal schnurstracks in den Garten gelaufen und hab‘ gepeilt, was Sache ist. Aber da waren sie alle wieder weg – die Zweibeiner und der Gustl auch. Ich hab‘ erst mal alles beschnüffelt – hat immer noch mächtig nach dem Gustl gerochen. Frechheit! Vorsichtshalber bin ich dann erst mal durch den ganzen Garten gestreift und habe mein Revier komplett neu markiert, damit jeder weiß, dass ich hier wohne und nicht der Gustl. Jawohl!

Momentan hat sich die allgemeine Lage wieder etwas beruhigt. Ist auch gut so. Herrli arbeitet viel im Garten und ich helfe ihm wieder beim Graben. Es ist jetzt auch wieder schön warm draussen und ich kann viel in meinem Revier rumlaufen oder mich einfach mal faul in die Sonne legen. Herrlich! Ist schon schön dieses Dackelleben!

Liebe Grüße

Euer Poldi 

©Margit Simon