Die Geschichte eines kleinen Dackels-Teil XIX

Februar 2016

Hallo liebe Dackelfreunde,
hallo Kumpels, 

jetzt hab' ich ja schon länger nichts von mir hören lassen, aber es geht mir nach wie vor gut! Ich hoffe Euch auch.
Ich habe wieder ein paar neue Freunde gefunden, die mir auf meinen Spaziergängen abwechselnd begegnen: Da ist zum Beispiel Benno, der Beagle. Süßer schnuppeliger Rüde mit großen hellbraunen und schwarzen Flecken im Fell und einem total treuherzigen Blick. Könnte glatt meinem Dackelblick Konkurrenz machen – aber nur fast! Und er hat auch solche Hängelappen als Ohren wie ich! Wir verstehen uns ganz gut. Dann gibt es da Wasi, den Appenzeller. der ist auch drollig. Schwarz mit weißen Flecken im Fell. Und seinen Schwanz, den trägt er immer so als Kringel nach oben gedreht. Ganz keck sieht das aus, muss ich ihm lassen. Wenn er mit seinem Herrli draußen an unserem Zaun vorbeiläuft, mache ich immer kräftig Meldung, damit Frauli mich rauslässt und ich ihn begrüßen kann. Und dann gibt es da noch die Tschipsi, so eine weiche wuschelige Hündin, keine Ahnung, was die für Vorfahren hatte. Aber mit der würde ich schon ganz gerne mal .... – na ihr wisst schon. Aber ich darf nicht ran. Unsere beiden Fraulis passen da immer höllisch auf, vor allem in der Zeit, wenn sie immer so besonders riecht – hmmmmmm! Wenn sie dann in der Nähe ist und ich bei uns im Wohnzimmer bin, muss ich schon mal so ganz kräftig heulen – so „wuuuuuh! waohhhhh! uuuuhh!" – aus lauter Liebeskummer. Frauli lacht sich dann immer halb krank. Sie versteht anscheinend gar nicht, wie ich leide!
Ach ja, apropos Frauli. Die hat wieder so ne neue Erfindung eingeführt: Zähne putzen! Könnt ihr euch das vorstellen??? Ein Dackel, der sich die Zähne putzt??? Nee, das geht natürlich gar nicht. Ist ja auch etwas anders: Frauli putzt mir die Zähne! Sie setzt mich dann auf den Gartentisch und kommt mit so ner kleinen Bürste mit irgendeinem Zeug drauf. Dann hält sie mir die Lefzen hoch und rubbelt mit diesem Bürstchen an meinen Beißern rum. Fühlt sich reichlich eigenartig an, aber weil das Zeug so ein bißchen nach Leberwurst schmeckt, lass ich die Prozedur halt über mich ergehen und versuche immer, währen Frauli da an meinen Zähnen rummacht, das Zeug abzuschlecken. Naja, zum Glück passiert das nicht jeden Tag.
Na und vor ein paar Tagen ist noch was passiert, was ich Euch unbedingt erzählen muss: Herrli und Frauli hatten Besuch und waren ziemlich beschäftigt. Da konnte ich mich unbemerkt in den ersten Stock schleichen. Da darf ich nämlich eigentlich nicht hin. Aber mein Jagdinstinkt und meine unfehlbare Nase haben mir gesagt, dass es da oben etwas zu ergattern gibt, und da kann ich ja schließlich unmöglich widerstehen. Und glatt! So war es! Ich schleiche mich doch so heimlich in Herrlis Arbeitszimmer und was liegt da auf dem Tischchen neben dem großen schwarzen Ledersessel? So ein großes braunes Leckerli – ganz süß hat das geduftet. Da hab' ich mich natürlich sofort rangemacht. Ich musste zwar erst dieses silberne Papier abmachen, aber das ist ja für mich kein Problem. Die Schnipsel von dem Papier hab' ich einfach liegenlassen und mich über dieses braune Zeug hergemacht. Köstlich, kann ich euch sagen! Hmmmmmm! Dann hab' ich mich wieder nach unten geschlichen und so getan als wär' ich der bravste Dackel der Welt. Was ich ja eigentlich auch bin. Leider ist mir Frauli dann später, als der Besuch weg war, doch noch auf die Schliche gekommen. Sie war in Herrlis Arbeitszimmer und war ganz entsetzt: „Du glaubst es ja nicht! Jetzt hat unser Dackel doch glatt eine halbe Tafel Schokolade gefressen! Das darf ja nicht wahr sein! Ich fasse es nicht! Das ist aber sehr ungesund für ihn!"
Naja, „Schokolade" heißt dieses köstliche braune Zeug also. Muss ich doch demnächst mal wieder gucken, ob Herrli irgendwo sowas rumliegen lässt. Hmmmmm. Kann ich euch nur empfehlen! Und was heißt schon „ungesund" – kann mir ja nicht vorstellen, dass die Zweibeiner immer so gesund leben. Schließlich essen die das Zeug ja auch!

Liebe Grüße
Euer Poldi

©Margit Simon