Die Geschichte eines kleinen Dackels - Teil XIII

August/September 2014

Hallo liebe Dackelfreunde, hallo Kumpels,

nach einer längeren Sommerpause – so was gibt's nämlich auch bei uns Dackeln, nicht nur bei den Zweibeinern – melde ich mich zurück. Ich weiß zwar nicht genau, warum die Menschen diese letzten Wochen „Sommer" nennen, ich dachte in meiner einfachen Dackelwelt bisher, das hätte was mit Sonne zu tun. Ich musste aber ganz oft mit Herrli im Regen spazierengehen, um mein Geschäft zu erledigen, und das mag ich gar nicht. Frauli mag das aber auch nicht, deshalb muss Herrli dann immer mit mir raus. Ich werde dann immer ganz nass, und wenn wir heimkommen, schrubbt Frauli mich ganz fest ab, so dass mein Fell in alle Richtungen absteht. Sie sagt dann immer, ich seh' aus als hätte ich an der elektrischen Steckdose geschnüffelt – keine Ahnung, was das wieder heißen soll ... .
Ich hatte auch wieder einen netten Freund gefunden, auch ein Rauhaardackel, so wie ich. Er hieß Rufus und wohnte mit seinem Herrli und Frauli in Nürnberg. Dort waren wir zu Besuch. Wir hatten mächtig Spass miteinander. Neulich hat mir Frauli aber erzählt, dass der Rufus gestorben ist und jetzt im Dackelhimmel wohnt. Wo das wohl ist? Ob's dort auch so schön ist wie in meinem Garten?
Die Zweibeiner meinen ja immer, dass wir Hunde sie nicht verstehen, nur weil wir nicht sprechen können! Wenn die wüßten ... . Naja, vielleicht gut, dass sie nicht wissen, was wir alles verstehen. Verstehen tu' ich nämlich alles, ich weiß nur manchmal nicht, was sie eigentlich sagen wollen. Aber ich glaube, das wissen die manchmal selbst nicht so genau. Auf jeden Fall hab' ich verstanden, dass mein Freund Rufus jetzt umgezogen ist und nicht mehr in Nürnberg wohnt sondern im Dackelhimmel. Hoffentlich geht's ihm dort auch so gut wie mir hier in meinem Garten.
Wir waren dann auch nochmal für einige Zeit in meinem Zweitrevier am Chiemsee. Da war ich ganz viel im Garten und hab' meinem Herrli geholfen. Immer wenn er an einem Busch rumgeschnippelt hat, hab ich die Äste, die runtergefallen sind, im Garten verteilt. Aber irgendwie hat ihm das gar nicht gefallen und er hat sie alle wieder eingesammelt. Und wenn ich dann in dem Beet vor der Terrasse ein paar Löcher gebuddelt habe, um zu gucken, ob dort nicht vielleicht eine Maus ihr Unwesen treibt, hat Frauli mich geschimpft. Dabei buddelt sie doch selbst oft in diesem Beet rum – versteh' ich nicht.

Naja. Frauli hat gesagt, es „herbstelt" schon wieder. Sie bekommt dann immer so einen komischen Blick, fast ein bisschen traurig. Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Ich glaube fast, das hat sie schon mal gesagt, seit ich hier bin. Ich hab' wieder mal keinen Schimmer, was das heißen soll, aber so geht's mir ja öfter, wenn Frauli einen ihrer Sprüche loslässt. Da fehlt mir auch so'n bisschen das Zeitgefühl. Ob es jetzt „herbstelt" oder nicht, für mich ist jeder Tag schön und ich genieße jede Minute in dieser wunderbaren Dackelwelt – auch wenn die Zweibeiner manchmal etwas wunderlich sind.
Ich hoffe, es geht euch auch allen gut. Melde mich demnächst wieder.

Liebe grüße Euer Poldi

©Margit Simon