Die Geschichte eines kleinen Dackels - Teil XI

Poldi – Episode 11 – Mai 2014

 Hallo liebe Dackelfreunde,hallo Kumpels,

 ich sag‘ Euch was, bei mir ist was los! In meiner Dackelwelt hat sich einiges verändert. Ganz erstaunliche Dinge geschehen.

Angefangen hat alles damit, dass ich nicht wollte, dass Frauli mir meine Beute wegnimmt. Sowas geht einfach nicht, dachte ich. Schließlich bin ich der Chef und darf mit meiner Beute – noch dazu in meinem Garten – machen was ich will. Da hab‘ ich Frauli halt mal ein bißchen angeknurrt und nach ihr geschnappt. Ich dachte, das würde sie dann schon verstehen, schließlich mag sie mich ja und ich sie auch. Ich passe ja auch immer auf sie auf und belle alles an, was sich uns nähert, um mein Rudel – also Herrli und Frauli – zu beschützen.

Aber irgendwie ist da wohl was schief gelaufen. Frauli hat nämlich überhaupt nicht nachgegeben. Sie hat mich am Nacken gepackt und in die Luft gehalten – sehr unangenehm, da kann ich dann nämlich überhaupt nichts mehr machen. Da bin ich dann also ´ne Zeit lang so gehangen – doof ist das, sag‘ ich Euch.

Ein paar Tage später sind wir dann zu meinem neuen Hundetrainer gefahren. Der hat selbst zwei Hundekollegen, nette Kerle, echt. Ich wollte auch gleich mit denen spielen, aber durfte ich nicht. Die sind ganz brav dagesessen und haben mich nur angeschaut als wäre ich von ´nem anderen Stern.

Mein neuer Lehrer ist dann mit mir rumgelaufen und hat ständig an mir gezerrt und geruckelt, wenn ich nicht brav bei Fuß gelaufen bin. Am Anfang war’s ja ein bisschen anstrengend, weil ich nicht genau wusste, was das sollte, aber dann hab‘ ich immer zu ihm hochgeschaut und wir haben uns super verstanden. Wenn der mir in die Augen schaut, wird mir ganz mulmig, da pass ich dann ganz genau auf, dass ich nichts falsch mache. Toller Typ, mein neuer Lehrer: Sagt immer genau, wo’s jetzt lang geht für mich und ich muss mich um nichts mehr kümmern. Ist irgendwie beruhigend.

Ja und jetzt macht Frauli das auch so. Da muss ich mich zwar erst noch dran gewöhnen, hat aber echt  seine guten Seiten. Mein Dackelleben ist jetzt viel entspannter, ich muss nicht mehr ständig aufpassen und bellen, wenn sich in meinem Revier was tut, weil ich weiß, dass Frauli diese Rolle übernimmt. Sie bellt zwar nicht, aber sie passt auf uns auf und kümmert sich. Dafür muss ich aber auch auf sie hören. Ich darf auch nicht mehr auf die Couch springen und solche Sachen. In letzter Zeit schmust sie auch nicht mehr so viel mit mir – leider. Aber vielleicht gibt sich das ja wieder. Diesbezüglich halte ich mich mehr an Herrli. Der ist auch nicht ganz so streng.

Bei unserem letzten Besuch bei meinem neuen Lehrer ist mir ganz was Übles passiert: Ich trete doch aus Versehen auf so ein kleines Ding drauf und plötzlich spüre ich einen unbandigen Schmerz in meiner linken hinteren Pfote! Hat mich das Ding doch glatt gestochen! So eine Frechheit! Erst mal hab‘ ich kräftig gejault und mir die Pfote geleckt, Frauli hat mich ganz beunruhigt angeschaut, aber mein Lehrer hat gesagt „Das war nur eine Wespe, wir lassen ihn das einfach mal alleine machen!“. Und dann sind die doch glatt alle Richtung Tür gegangen – kein Mensch hat mich bemitleidet! Ich hab‘ noch ein paar Mal gejault, und als Frauli sich umgedreht hat, hab‘ ich mich ganz flach auf den Boden gelegt und so getan, als würde ich gleich sterben. Aber sie ist einfach nicht zu mir gekommen, um mich zu bemitleiden, so was! Sie ist mit Herrli und unserem Lehrer weiter in Richtung Haus gegangen und hat mich da einfach so liegen lassen.

Naja, da hab‘ ich mich dann nach ein paar Minuten aufgerafft und bin auf drei Pfoten hinter ihr her gehumpelt. Als ich fast bei ihr war, hat sie meine Pfote kurz genommen und gesagt „ist schon wieder gut!“. Dabei hätte doch schon fast mein letztes Stündchen in diesem Dackelleben geschlagen.

In dem Moment sind dann aber meine zwei neuen Freunde wieder aufgetaucht und wollten mit mir spielen. Da hat mir meine Pfote dann gar nicht mehr weh getan und ich konnte noch ein bisschen mit den beiden rumtoben! Frauli hat gegrinst und mich spielen lassen.

 Ja, und jetzt bin ich schon fast ein ganz braver Dackel – und Frauli schmust auch wieder öfter mit mir. Wenn ich brav bin, darf ich auch manchmal zu ihr auf den Schoss! Entwickelt sich im großen und ganzen ganz gut – mein neues Dackelleben als gehorsamer Hund! Aber ich muss wohl noch einiges lernen, meint Frauli! Na, mal sehen, wie’s weiter geht – ich werde Euch dann wieder erzählen!

Liebe Grüße

Euer Poldi

©Margit Simon