Die Geschichte eines kleinen Dackels - Teil X

Liebe Dackelfreunde, 

entschuldigt bitte, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber als Dackel ist man doch immer etwas im Stress. Vor kurzem hatte ich wieder ein tolles Erlebnis:

Ich hatte „Geburtstag“ – so hat Frauli das genannt – ich hatte keine Ahnung, was das bedeutet, aber es war super. Morgens war’s noch etwas eigenartig. Frauli hat wieder eine von diesen Dingern angezündet, die schon an diesem ominösen Weihnachten immer auf dem Tisch standen. Meine „Geburtstagskerze“ (???). Dann gab’s feine Leckerlis schon zum Frühstück!!! Tagsüber haben wir einen Ausflug gemacht. Ich musste zwar zuerst im Auto in meiner Box sitzen, aber diese Zeit überbrücke ich immer mit einem kleinen Schläfchen. Dann durfte ich in einer Gegend spazieren gehen, wo ich noch nie war. Ich durfte auch ganz viel rumschnüffeln und ein paar Hundekollegen sind uns auch begegnet. Als wir dann wieder daheim waren und Abendessenszeit war – ich hab‘ ja fast meiner Nase nicht getraut – da gab’s ein super leckeres zartes Stück Fleisch für mich – einfach so – ohne, dass ich irgendwas dafür tun musste!!! Ich war total baff und hab‘ mich gleich darüber hergemacht. Abends habe ich dann noch mit Frauli auf der Couch geschmust und dann bin ich sehr zufrieden in meine Box gekrochen und sofort eingeschlafen. Jetzt bin ich schon gespannt, wann das nächste Mal Geburtstag ist – hoffentlich findet der öfter statt! Super Einrichtung!

Ja und dann gibt es noch eine Neuigkeit zu berichten: Ab und zu flitzt Herrli ja mit so einem kleinen Teil im Haus rum, das er an einer dicken Leine hinter sich herzieht und das einen mords Lärm macht und alles in sich hineinsaugt, was so an kleineren Teilen rumliegt. Das kenne ich ja schon. Abgesehen, dass dieses komische Ding so einen Krach macht, habe ich auch festgestellt, dass alle Krümel, die ich sonst noch oft auf dem Küchenboden entdecke und vernasche, nach der Durchfahrt von diesem Ding wie vom Erdboden verschluckt sind. Äußerst unsympathisch!

Aber seit Neuestem gibt es da noch so ein Teil, so eine flache runde Scheibe, das ganz von alleine durch mein Revier läuft und aufsaugt – unglaublich. Herrli sagt, das ist sein neuer Mitarbeiter und nennt ihn „Henry“. Auf Knopfdruck rennt der los und saugt in meinem Wohnzimmerrevier die ganzen Brösel auf. Mit dem kann ich mich nun überhaupt nicht anfreunden und belle ihn jedes mal kräftig an, wenn Herrli ihn losschickt. Herrli ist ganz glücklich über diesen Henry – aber mich nervt er!

Jetzt gehe ich auch wieder in die Hundeschule mit den anderen Dackelkollegen aus unserem Club. Alle zwei Wochen am Freitag treffen wir uns und „üben“. Irgendwie hab‘ ich da ein bisschen Probleme zur Zeit. Diese ganzen Wörter „Sitz“, „Platz“, „Fuß“ und so, die kommen mir zwar irgendwie bekannt vor. Aber wenn in der Nähe gerade ein Grashalm besonders duftet, oder eine Fliege vorbeifliegt, oder ein Vogel pfeift, dann kann ich mich einfach nicht konzentrieren. Frauli ist dann sehr unzufrieden mit mir und sagt, ich bin in der „Pubertät“. Sie hat sich auch schon wieder so ein Buch gekauft über den Hund in der Pubertät. Ich hab‘ keine Ahnung, was das bedeutet und was da noch auf mich zukommt. Ich merke nur, dass ich manchmal ganz schön konfus im Kopf bin. Hoffentlich legt sich das wieder.

Heute war dann noch was los: Wir waren spazieren, und sind in eine Kneipe eingekehrt. Da waren wir schon öfters und von der Wirtin bekomme ich zur Begrüßung immer gleich ein Leckerli! Aber heute war alles etwas anders. Bevor wir reingegangen sind, hat Frauli mir so einen kleinen Deckel aufgesetzt – sie hat gesagt, das ist mein „Faschingshut“. Hat zwar etwas gezwickt, der Gummi da hinter meinen schönen Ohren, aber ich bin dann trotzdem gleich zur Wirtin gelaufen, um mir meine Leckerli zu holen. Und stellt euch vor: Die hat sich erst mal krank gelacht. Also so was! Aber sie und die anderen Zweibeiner haben dann wieder mal festgestellt, dass ich einfach süüüüüüüüß aussehe. Na, dann ist’s ja in Ordnung. Leckerli habe ich dann auch bekommen, sogar zwei! – das ist das wichtigste.

Insgesamt fühle ich mich in meinem Dackelleben nach wie vor sehr wohl und freue mich schon auf weitere Erlebnisse, über die ich euch dann natürlich wieder berichten werde!

Bis bald und liebe Grüße

Euer Poldi

©Margit Simon