Die Geschichte eines kleinen Dackels - Teil VI

Poldi – Teil 6 Oktober 2013

Liebe Dackelfreunde, hiermit melde ich mich zurück aus dem Urlaub.

War wieder eine interessante Sache, was die Zweibeiner mit „Urlaub" meinen.
Da ist irgendwie viel mehr los als wenn wir ohne Urlaub einfach daheim sind – ein richtiger Stress teilweise! Man weiß gar nicht, was man zuerst
machen soll und jeden Morgen wird ein Tagesplan besprochen. Herrli, Frauli und ich waren unter anderem am Chiemsee beim „Segeln".
Das müsst ihr euch so vorstellen: Die Zweibeiner haben da auf dem Wasser so riesige Schalen, die von alleine schwimmen ohne unterzugehen.
Herrli hat auch sowas. Da haben sie mich vom Steg aus rübergehoben und ich hab' mich brav unten auf den Boden gesetzt – ganz geheuer war es mir anfangs nicht. Dann ging's los: Herrli hat zwei riesige Leintücher aufgespannt und wir sind losgeschippert.
Der Wind hat mir angenehm um die Ohren geweht und ich habe die Aussicht genossen. Frauli ist auch mal hinten über die Leiter ins Wasser gestiegen – zum Glück hatte sie nicht die Idee mich mitzunehmen!

Dafür sollte ich aber daheim in unserem Feriendomizil in einer kleinen Badewanne baden – angeblich hat Frauli da als Baby auch drin gebadet.
Eins ist sicher: Heute passt sie nicht mehr rein. Naja – war wieder reichlich nass – aber Frauli lässt sich nicht von der Idee abbringen, dass ich ab und zu gewaschen werden müsste – vor allem am Bauch, weil der ja so nah über dem Boden ist und dann auch mal ein bisschen Erde oder Blätter an meiner inzwischen üppigen Brustbehaarung hängenbleiben. Und das mag Frauli gar nicht. Wenn ich abends beim Fernsehen mit ihr schmusen will, muss ich immer schön sauber sein.
Na gut – was tut man nicht alles für ein paar Schmuseeinheiten.

Neulich hab' ich mich beim Spaziergang mit Herrli so richtig schön in einem Grasbüschel gewälzt, das unheimlich gut geduftet hat. Als wir dann wieder daheim waren, hat Frauli ganz entsetzt gesagt: „iiiihhhh – pfuiii – was hast du denn gemacht, Poldi – du stinkst ja entsetzlich!" – und dann hat sie mich in der Wanne richtig mit Seife abgeschruppt – pfuiii !! Das hat schrecklich gerochen! Offensichtlich haben die Zweibeiner da einen ganz anderen Geruchssinn als wir Hunde.

Ein paar Tage lang hatten wir auch Besuch: Freunde von Herrli und Frauli sind gekommen. Das war super! Viele neue Gerüche und viele Füße, Schuhe und Socken, mit denen ich spielen konnte. Mein neues Hobby ist nämlich Fersen fangen. Ich bin mir allerdings etwas unsicher, ob das so gut angekommen ist. Als die beiden wieder weg waren, hat Frauli zu Herrli gesagt: „Ob die beiden uns wohl nochmal besuchen kommen?". Naja, was soll's – ich fand's jedenfalls schön. Und zwischendurch hab' ich dann immer mal wieder meinen Dackelblick aufgesetzt und alles war wieder gut.

Und dann waren wir noch im Ausland! Ich hab' Euch ja schon erzählt, dass ich auch internationale Kontakte habe.
Und neulich waren wir für ein paar Tage in Österreich bei einer Geburtstagsfeier. Die Tante von Frauli ist 90 Jahre alt geworden!
Das muss man sich mal vorstellen! 90 !!! Da sind wir Dackel schon längst im Dackelhimmel. Was die Zweibeiner wohl so lange auf dieser komplizierten Welt machen? War aber trotzdem recht amüsant. Und ich habe meinen Freund Timmy getroffen, den großen, weichen Mischlingshund mit dem vielen Fell. Wir haben uns gleich verstanden und haben "Fangsdi" gespielt. Ich wollte Timmy fangen und Herrli wollte mich fangen – die anderen haben zugesehen und gelacht. Die Stimmung war jedenfalls prächtig.

Jetzt sind wir wieder daheim. Neulich war wieder ein super gutes Dackeltreffen mit meinen Dackelkollegen aus dem Dackelklub. Zuerst musste ich zwar etwas im Auto warten, aber dann haben wir einen flotten Spaziergang gemacht und ich konnte mit den anderen herumalbern.
Ich bin mal gespannt, was in nächster Zeit so ansteht. Hoffentlich normalisiert sich mein Dackelleben nun allmählich wieder. Aber es gibt doch ständig Neuigkeiten. Zum Beispiel fallen jetzt immer bunte Blätter vom Himmel, denen man lustig nachjagen kann. Frauli sagt dazu: „Es herbstelt". Mal sehen, wie sich das weiter so entwickelt.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Bis zum nächsten Mal

Liebe Grüße Euer Poldi