Die Geschichte eines kleinen Dackels - Teil V

                                                                                                                                        August 2013

Liebe Dackelfreunde,

heute habe ich sogar Neuigkeiten aus dem Ausland für euch. Ich habe nämlich als bayrischer Dackel auch internationale Kontakte!Mein Freund Timmy, so ein netter, großer, weicher Bordercollie- Windhund-Wolfshund- Mix, der wohnt mit seinem Herrchen und Frauchen in Österreich. Ja und der hat neulich die „Begleithundeprüfung" gemacht. Sein Frauchen hat gesagt, er hätte die Prüfung „gerade so" bestanden. Was das nun wieder heißen soll ? Die Zweibeiner drûcken sich schon manchmal reichlich kompliziert aus. Bestanden ist schließlich bestanden ! 

Mein Frauchen meint, diese Prûfung soll ich auch mal machen, aber davon sind wir noch „Lichtjahre" entfernt. Was sind denn nun wieder Lichtjahre ? Ich finde, dass ich mein Frauchen super begleite: Eigentlich käme sie ohne mich gar nicht zurecht. Wie sie wohl vorher ûberlebt hat, als ich noch nicht da war? Wenn wir in eine neue Gegend kommen, markiere ich erst mal unser Revier. Dann verbelle ich alles, was eine Gefahr fûr uns darstellen könnte. Wenn das erledigt ist, gehe ich auf Beutesuche und buttle im Boden nach eventuellem Futter zum Überleben. Wenn's sein muss, jage ich auch mal einer Katze nach. Die sollen zwar nicht so gut schmecken, aber besser als nichts. Wenn Frauchen meint, ich soll irgendwo sitzen bleiben und auf sie warten, laufe ich lieber gleich hinter ihr her. Schließlich muss ich aufpassen, dass ihr nichts passiert! Also eigentlich könnte ich doch gleich zu dieser Begleithundeprûfung antreten, ich weiß gar nicht, warum ich noch warten soll.
Und dann stellt euch vor: Neulich war unser Gärtner da und hat unter alle Bûsche Hundefutter gestreut ! – Ja du heilige Leberwurst !!! – Das war wie im Schlaraffenland ! – Betonung auf „war" – bis Frauchen dahinter gekommen ist. Letztends am Abend als wir zusammen beim Fernsehen auf der Couch gesessen haben, hat sie gesagt: „Poldi – du stinkst !" – Naja ich muss zugeben, ich hatte schon ziemliches Bauchgrummeln nach diesen vielen Leckerbissen. Aber dass sie gleich findet, dass ich stinke, nur weil ich mal pupsen muss ... Seitdem nimmt sie mich an die Leine, wenn ich im Garten pinkeln soll. Blöd gelaufen!

Vor ein paar Tagen haben wir meinen großen Dackelvater besucht. Dort wohnen noch meine Eltern und ganz viele andere Dackelkollegen und ich bin dort auf die Welt gekommen. Er hat mich freundlich aber streng angeschaut und dann gesagt, ich bin ein „eleganter" Hund. Ich weiß zwar nicht, was „elegant" bedeutet, aber ich vermute, er meint einfach, dass ich schön bin. Hat er ja recht. Hab' ich ja auch schon festgestellt: Ob saufarben oder braun – mich lieben alle Frauen. Ausserdem hat er meinem Frauchen gesagt, dass sie das mit dem Futter gut im Griff hat, weil ich so schön schlank bin. Da bin ich nun allerdings ganz anderer Meinung. Ich finde, dass ich viel zu wenig zu fressen bekomme. Darum bleibe ich wahrscheinlich auch ein Zwergdackel. Von Nichts kommt Nichts!
Ja und dann – das war doch die Höhe: Herrchen hat zwei große Futtersäcke bei meinem Dackelvatergekauft und in den Kofferraum gesperrt – zwei Riesensäcke! Und ich musste vorne bei Frauchen sitzen. Im Kofferraum hätte es mir viel besser gefallen !
Mein Frauchen entwickelt ûbrigens schon wieder so seltsame Ideen: Ich soll jetzt schwimmen lernen! Daheim im Garten hab' ich jetzt ein eigenes Swimmingpool, da setzt sie mich manchmal rein und dann werde ich ganz nass! Das geht ja noch, aber neulich hat sie mich mit in den See genommen und auf einmal war der Boden weg! Stellt euch das mal vor! Da musste ich mit allen vier Pfoten ganz fest paddeln, sonst wäre ich glatt abgesoffen! Puh, war ich froh, als ich da wieder an Land war! Jaja, die Zweibeiner haben schon merkwûrdige Ideen – ich fûrchte, da kommt noch allerhand auf mich zu! Ich halte euch auf dem Laufenden!
Jetzt bin ich allerdings erst mal drei Wochen mit Herrchen und Frauchen „in Urlaub" – bin neugierig, was das nun wieder bedeutet ....
Bis zum nächsten Mal

Euer Poldi

©Margit Simon